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Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - Druckversion

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Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - juemo - 26.10.2024

Hallo,

"einer muss ihn jetzt testen" schreibt Jupp. Also gut.

Ich habe auf meine Icon Baujahr 2024 Ende August den Dunlop Mutant aufziehen lassen und bin bis jetzt 5.740 km damit gefahren. Etwa die Hälfte der Kilometer bei sommerlichen Temperaturen, überwiegend flottes Kurvenfahren v.a. in Bayern und im Schwarzwald. Die andere Hälfte bei niedrigen Temperaturen mit Nässe und Schmutz auf den Straßen auf einer Tour in das Zentralmassiv in Frankreich (siehe "Reiseberichte"), also mit eher verhaltener Fahrweise aufgrund der Verhältnisse.

Ich bin hochzufrieden mit diesem Reifen. Die Haftung in Kurven ist tadellos und auch bei niedrigen Temperaturen bis runter auf 3 Grad und nasser Straße ist er ohne Probleme fahrbar. In jeder Situation habe ich mich absolut sicher gefühlt. Ist ja auch kein Wunder, der Reifen wird auch für große Reiseenduros angeboten und die Scrambler ist ja eher mild motorisiert, mit sehr weichem, cremigen Ansprechverhalten des Motors. Und das Drehmoment ist ja auch viel niedriger als bei einer großvolumigen Reiseenduro.

Ich hab auch schon Schotterwege ausprobiert. Da führt v.a. der Vorderreifen sauber, auch in Kurven, wenn man darauf achtet, dass das Hinterrad immer mindestens leicht unter Zug steht. Schließt man das Gas ganz, kommt in tieferem Schotter vorne leichte Unruhe auf, die sich aber sofort wieder legt, wenn man ein bisschen Gas gibt. So weit so normal.

Zum Verschleiß nach 5.740 Kilometern:

Vorne neu 5,8 mm, jetzt 3,0 mm, also 2,8 mm Verlust.
Hinten neu 7,5 mm, jetzt 4,5 mm, also 3,0 mm Verlust.

Rechnet man das hoch dann sollten ca 10.000 Kilometer drin sein, wobei der Vorderreifen bei mir wohl früher am Ende ist als der hintere. 

Das liegt vielleicht an meiner Fahrweise. Ich neige dazu vor Kurven eher zu bremsen als das Bike einfach rollen zu lassen, gehe dann aber auch gerne im Scheitelpunkt wieder kräftig ans Gas. Die Bremse der Scrambler ist ja für eine Einscheibenbremse ziemlich kräftig, der Einsatz der Motorleistung dagegen relativ sanft und gleichmäßig. Vielleicht kann ich in meinem Alter noch am Fahrstil arbeiten und somit die Lebensdauer vorne auf das Niveau des Hinterreifens bringen. Zum Vergleich: Auf meiner KTM 890 Adventure halten die Pirelli Scorpion Trail 2 vorne und hinten mit ca 8.500 km etwa gleich lang, da sorgt wohl das starke Drehmoment und die explosivere Leistungsentfaltung für adäquaten Verschleiß am Hinterrad.

Fazit: Toller Reifen, der Mutant, auf der Scrambler wahrscheinlich immer unterfordert, hält voraussichtlich mehr als doppelt so lang wie der serienmäßige Pirelli MT60.

Grüße aus Erding

Jürgen


RE: Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - Darky - 27.10.2024

Moin Jürgen,
Das nenne ich ,,,Geiles Feedback. Schön wie du deine Fahrweise beschreibst!.
Wichtig ist ja auch wie du beladen bist. Spürst du einen Unterschied beim, 
ohne Gepäck-mit Gepäck. !!. Die Laufleistung finde ich super. Ich hatte die
890 Duke, da reden wir wirklich von einer Drehmoment  Keule!! Kein Vergleich
zur Scrambler.  Gruss Jupp


RE: Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - juemo - 27.10.2024

Hallo Jupp,

danke für das Lob! Aber mit 74 Jahren, davon 53 auf nun 30 Mopeds, sollte ich meine Fahrweise ja wohl kennen Rolleyes

Zu Deiner Frage: Ich merke keinen Unterschied ob mit oder ohne Gepäck. 

Aber ich hab ja auch nur die leichten Soft-Taschen von Hepco & Becker, eine mittelgroße Hecktasche und einen (KTM-) Tankrucksack für Touren angebaut. Und damit das Gepäck schön leicht bleibt nehme ich v.a. Treckinghosen aus federleichtem Funktionsmaterial mit, kurze Sneaker-Socken, Lang- und Kurzarm T-Shirts aus Coolmax etc. Die viel zu sperrigen wasserdichten Original-Innentaschen von Hepco & Becker habe ich durch federleichte Deuter Light Drybags 20 l ersetzt. Dazu eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, und schon fährt die Scrambler mit und ohne Gepäck gleichermaßen leicht und handlich. Mit zwei Personen würde ich allerdings schon eine Verschlechterung der Fahreigenschaften erwarten, aber als Reisemotorrad für Paare ist sie ja wohl auch nicht gedacht.

Gruß

Jürgen


RE: Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - StephanG - 04.11.2024

Super Beitrag! Danke.

Ich überlege nun, ob ich den Bridgestone BT 023 auch mal auf dem Scrambler testen werde, weil der MT 60 einfach zu schnell weggerubbelt und sehr teuer ist.

Auf einem anderen Motorrad, das ich erst gekauft habe, eine seltene Sport-Harley XR 1200, sind die montiert und überzeugen bis an die letzte Rille. Der Reifen vermittelt ein angenehmes "Anlehn-Gefühl" in den Kurven. Macht großen Spaß.

Entscheidend ist für mich auch, dass ein Satz rund €100,- weniger kostet als der chinesische Pirelli und zumindest auf der XR1200 (s. Anhang) haltbarer ist trotz mehr Drehmoment und Leistung.
Nachteil: Er sieht halt nicht mehr nach "Scrambling" aus. Aber auf der Straße ist das bei dem Preisunterschied ein Wort, finde ich.

Schaut selbst: https://www.1000ps.de/testbericht-2349265-bridgestone-bt-023


RE: Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - ackerdiesel - 04.11.2024

Den BT023 habe ich auf der Scrambler schon gefahren und er ist ein sehr guter Reifen. Mit der Scrambler bringst du den nicht an seine Leistungsgrenze und funktioniert bei Kälte und Regen besser als der Dunlop GPR 300.

Den Reifen kannst du kaufen, wenn du keinen "Scrambler Look" brauchst.


RE: Dunlop Mutant Erfahrungsbericht - StephanG - 04.11.2024

Danke für den Tipp.
Das deckt sich dann mit meinen Erfahrungen auf der XR1200